Benni´s Erzählungen – Teil 5

Hallo meine Freunde an der anderen Seite des Laptops / Handys,

heute möchte ich mal was loswerden, was mich doch sehr beschäftigt. Es ist ein ernstes und trauriges Thema, bei welchem es mir schwer ums Herz wird.

Ich habe letztens – als ich so getan habe, dass ob ich schlafe – mitbekommen, dass Herrchen und Frauchen sich darüber unterhalten haben, dass es wohl Menschen gibt, die ihre (oftmals älteren) Tiere unter fadenscheinigen und erlogenen Gründen im Tierheim abgeben. In Wahrheit liegen aber oft „nur“ gesundheitliche Gründe auf Seiten des Tieres vor, die eben auch verstärkt bei älteren Tieren auftreten, und diese Menschen sind oftmals nicht bereit, die Tierarztkosten für das Tier zu übernehmen.

Ich finde, das ist eine Schande.

Und wenn ich mich so betrachte, dann bin ich mit meinen fast 12 Jahren ja noch recht fit. Aber auch das kann sich ändern. Was mich sehr beruhigt ist, dass ich und meine hier lebenden Artgenossen keine Angst haben müssen, wenn wir mal krank werden oder sind. Wir bekommen nämlich das gleiche zurück, was wir unseren Menschen geben: LIEBE

Bei uns zum Beispiel hatte meine Freundin Daisy, eine 13-jährige Boxer-Dame plötzlich ein Blutohr bekommen. Das entsteht dadurch, dass das Ohr z.B. beim Schütteln einen harten Gegenstand trifft. Dann platzt eine Ader im Ohr auf und das auslaufende Blut sammelt sich zusammen mit weiterer Flüssigkeit unter der Haut von der Ohrspitze aufwärts hin. Das ist nicht nur unangenehm, weil das Ohr dann sehr dick und schwer wird, sondern auch schmerzhaft. Das Ohr sieht dann aus, als ob mehr als eine Wespe hineingestochen hätte und tut bestimmt auch genauso weh.

In solchen Fällen muss der Tierarzt aufgesucht werden, damit dieser das Ohr punktieren kann, wenn die Blutungen aufgehört haben, was bis zu einer Woche dauern kann. Eine Woche hatte Daisy also ein dickes Ohr und war trotzdem ganz tapfer. Durch die Punktierung können die Flüssigkeiten dann ablaufen. Daisy musste 3 x im Abstand von 10 Tagen zum Tierarzt, bis das Ohr wieder in Ordnung war. Zudem hat sie eine Antibiose erhalten, damit sich nichts entzündet. Ihr Ohr ist danach nicht wie vorher geworden, sondern sieht nun ganz krumpelig aus. Jetzt hat sie eine Schokoladenseite und eine sehr individuelle Seite. Aber wen interessiert das, wenn es ihr wieder gut geht. Außerdem leidet sie aufgrund ihres Alters unter Arthrose und muss Schmerzmittel nehmen, da ihr das sehr zu schaffen macht. Auch ihre Nierenprobleme sind altersbedingt.

Zweimal im Jahr wird bei ihr ein Alterscheck gemacht, um festzustellen, ob sich nicht weitere Krankheiten verstecken, die man noch nicht bemerkt hat.

Was ich euch damit sagen will, ist, dass diese Behandlungen und Untersuchungen nicht nur Geld, sondern auch Zeit kosten. Aber ich denke auch, wenn man sich für ein Tier entscheidet, egal ob Hund, Katze, Vogel oder sonst ein Mitgeschöpf, dann sollte man sich zum einen nicht nur seiner Verantwortung bewusst sein, sondern auch, dass im Laufe des Zusammenlebens nicht nur eitel Sonnenschein herrscht. Aber ein Tier zu „entsorgen“, nur weil es alt und/oder krank ist, geht in meinen Augen gar nicht.

Wir, also die Tiere, sind jeden Tag für EUCH da, beschützen euch, bringen euch zum Lachen und trösten euch, wenn wir merken, dass es euch nicht gut geht. Meint ihr nicht, wir könnten dann das gleiche von euch erwarten? Ich fände das nur fair.

So ihr Lieben, dass musste ich mir mal eben von meiner kleinen Seele schreiben. Jetzt geht es mir besser, auch weil ich die Hoffnung habe, dass ich mit meinen Gedanken vielleicht Menschen erreiche, die vor so einer Entscheidung stehen und dann eine andere Lösung finden.

Gehabt Euch wohl und bis zum nächsten Mal
der Benni

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