Das Schicksal der Masthühner

Hühner sind von ihrer Natur aus neugierig, flink und intelligent. Zu den Grundbedürfnissen von Hühnern zählen Erkunden, Fortbewegung wie Laufen, Springen oder Fliegen, Ausruhen, Sozialleben und Körperpflege. Dazu kommen diverse mit der Nahrungsbeschaffung und -aufnahme verbundene Verhaltensweisen wie Scharren, Picken, Zupfen, Zerren, Hacken und das Bearbeiten von Nahrungsbestandteilen mit dem Schnabel.

Durch Zucht und Haltung wird das Ausleben dieser Bedürfnisse im Sinne des Verbrauchers erheblich gestört oder ganz verhindert., so dass ein degeneriertes Huhn entsteht.

Ziel dieser Zucht ist es, ein Huhn zu erschaffen, welches schnell an Masse zunimmt und dadurch früh geschlachtet werden kann.

Solch eine Zucht bringt u.a. Masthühner hervor. Diese Tiere haben kein Sättigungsgefühl mehr und werden in der „Kurzmast“ bereits nach 28 bis 30 LebensTAGEN mit etwa 1,5 kg Körpergewicht und in der „Mittellangmast“ nach etwa 35 LebensTAGEN mit einem Mastendgewicht von 2 bis 2,2 kg Körpergewicht geschlachtet. Bei der Langmast „dürfen“ die Hühner etwa 42 Tage leben und erreichen ein Endgewicht von 2,7 kg

Dass diese schnelle und völlig unnatürliche Gewichtszunahme massive gesundheitliche Konsequenzen für diese Tier hat, erklärt sich von selbst. Die Beine können das hohe Körpergewicht nicht mehr tragen und weisen schwere Deformationen auf, Gicht und Atemnot kommen hinzu. Natürliche Verhaltensweisen wie Fortbewegung, Scharren, Gefiederputzen oder Flügelschlagen sind nur noch eingeschränkt möglich.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Masthühner auf engstem Raum leben müssen, ohne ausreichend Frischluft oder Tageslicht. Das Schadgas Ammoniak, welches durch die Exkremente entsteht, reizt Schleimhäute und ruft schmerzhafte Entzündungen an Augen und Atemwegen hervor. Verätzungen der Haut gehören ebenso dazu wie die Schwächung des Immunsystems oder schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Viele Masthühner sterben vor der Schlachtung einen qualvollen Tod durch Krankheit oder Stress.

Durch die Automatisierung dieser „Ställe“ werden die toten Tiere nicht entfernt. Diese bleiben verwesend bis zur Ausstallung, die brutal und rücksichtslos durchgeführt wird, liegen.

Damit dennoch ein Großteil der Masthühner den Schlachthof lebend erreicht, werden massiv Antibiotika eingesetzt, um das Tier irgendwie am leben zu erhalten. Medikamente, die letztendlich auch der Verbraucher durch den Verzehr dieses Hühnerfleisches zu sich nimmt.

Meine Großmutter hat immer gesagt: Wenn man erkältet ist, hilft eine gute Hühnersuppe. Das hat heutzutage eine völlig andere Bedeutung bekommen, wenn man berücksichtigt, dass diese Suppe nun ein Antibiotikacocktail ist.

Weitere Informationen zum Thema Masthühner finden Sie hier:
https://files.albert-schweitzer-stiftung.de/1/Masthuehner-Albert-Schweitzer-Stiftung-fuer-unsere-Mitwelt-05-Mai-2017.pdf