Fledermäuse – heimliche Jäger in der Nacht

Fledermäuse üben eine besondere Faszination auf uns Menschen aus! Das ist kein Wunder, denn die kleinen Säugetiere können vieles, was einzigartig ist: Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten. Und nein, sie trinken nicht unser Blut, fliegen nicht in unsere Haare und sind auch nicht angriffslustig, solange sie nicht bedroht werden! Alle der in Deutschland etwa 24 vorkommenden Fledermausarten stehen auf der Roten Liste und sind teilweise vom Aussterben bedroht.

Fledermäuse sind, obwohl es der Name fälschlicherweise andeutet, nicht mit den Mäusen verwandt. Sie bilden in der Klasse der Säugetiere eine eigene Ordnung. Deshalb wäre der Name Fledertiere passender. Sie bringen lebende Junge zur Welt und säugen diese mit Milch, bis sie flügge sind. Sie sind also Säugetiere, wie wir Menschen auch.

Die uns bekannten und hier heimischen Fledermäuse (Microchiroptera) gehören zusammen mit den in tropischen und subtropischen Regionen verbreiteten Flughunden (Megachiroptera) zu den Fledertieren (Chiroptera). Neben den Vögeln, sind sie die einzigen Wirbeltiere und Säugetiere, die aktiv fliegen können.

Fledermäuse sind in Deutschland meist sehr klein und selten grösser als 5 cm. Zum Vergleich: die Australische Gespensterfledermaus hat eine Flügelspannweite von über einem halben Meter. Die Tiere sind bekannt für ihre spitzen, zum Teil sehr grossen Ohren und haben ein Fell, das bei ausnahmslos allen Arten auf dem Rücken dunkler ist als auf der Bauchseite. Zwischen den Geschlechtern gibt es optisch keine auffälligen Unterschiede. Insbesondere die Eckzähne sind stark ausgeprägt. Sie dienen zum Aufbrechen der Panzer ihrer Beuteinsekten. Die Augen von Fledermäusen sind meist sehr klein, schwarz und wimpernlos.

Die Knochen sind besonders leicht und zwischen den stark verlängerten Fingern sowie den Armknochen und den Beinen hat sich eine äusserst elastische und dehnbare Haut gebildet, die sogenannte Flughaut. Diese gibt den Tieren den nötigen Auftrieb, wenn sie ihre Flügel in rascher Geschwindigkeit auf und ab bewegen. In der Ruhestellung können die Flügel wie ein Regenschirm zusammengefaltet und an den Körper angelegt werden. Fledermäuse können hervorragend fliegen und sind zu erstaunlichen Flugmanövern in der Lage. Zudem klettern, hangeln und krabbeln sie auch sehr geschickt. Dabei stützen sie sich zusätzlich auf ihren Unterarmen und Handgelenken auf.