R.I.P – Geschichte eines Kätzchens

Es war in einer regnerischen Nacht, in der ich in einer alten verfallenden Scheune geboren wurde. Es war kalt und ungemütlich. Ich war eins von insgesamt 5 Kitten, die meine Mama zur Welt gebracht hatte.

Meine Mama war eine sogenannte Streunerkatze und mein Papa ein unkastrierter Hauskater. Obwohl meine Mama unterernährt und mehr krank als gesund war, ist sie trotzdem trächtig geworden und hat mir und meinen Geschwistern das Leben geschenkt.

Doch das Leben war für uns mehr als hart und zwei meiner Geschwister sind wenige Stunden nach der Geburt über die Regenbogenbrücke gegangen. Meine 2 noch lebenden Schwestern und ich, ein Katerchen, kämpften Tag für Tag ums Überleben.

Irgendwann waren wir groß genug, um die Welt zu erkunden. Doch mangelernährt und bereits durch Parasiten krank hatten wir nicht die Kraft, all das Schöne und Lustige zu entdecken, was das Leben für uns bereithielt.

Unsere Mama, mittlerweile ein Schatten ihrer selbst, hat wirklich alles getan, damit es uns gut ging. Doch es reichte nicht, denn auch meine beiden Schwestern lagen eines Tages leblos neben mir. Nun war ich alleine.

Irgendwann ist meine Mama nicht mehr zu mir zurückgekommen und der Hunger und die Sehnsucht nach Wärme und Liebe trieb mich hinaus in die fremde Welt. Menschen kannte ich bis dahin nicht.

Krank und unterernährt hatte ich nun das Leben eines Streuners vor mir, so wie es meine Mama auch geführt hat. Immer auf der Suche nach Nahrung.

Ich muss euch sagen, ich habe es nicht lange durchgehalten. Verwurmt, verfloht, mit Katzenschnupfen infiziert und von Parasiten befallen bin ich irgendwo in einem Maisfeld alleine an Schwäche und Krankheit gestorben.

Dieses Schicksal teile ich mit tausenden Kitten, die jährlich unter diesen Bedingungen aufwachsen müssen und die keine Chance haben, das erste Lebensjahr zu erreichen.

Manchmal finden Tierschützer diese Kitten und deren Mama, so dass sie gesichert und in eine Katzenauffangstation gebracht werden können. Dort werden sie medizinisch versorgt und die Mutterkatze kastriert, um weiteren Nachwuchs zu verhindern. Diese Kitten haben großes Glück.

Bevor ich gestorben bin, hatte ich mir gewünscht, entweder nicht geboren zu sein oder solche Menschen hätten mich und meine Geschwister gefunden. Doch nun habe ich meinen Frieden und muss nicht mehr leiden.

Daher bitte ich die Menschen, die Freigängerkatzen haben:

Lasst eure Katzen kastrieren.

Denn nur dadurch kann ein elendiges Leben, wie ich es führen musste, vermieden werden.

Bitte denkt einmal drüber nach.

Wenn Sie Informationen und/oder eine Beratung zum Thema Kastration von Katzen wünschen, wenden Sie sich bitte

an einen ortsansässigen Tierschutzverein,

an eine Tierschutzorganisation oder

an einen Tierarzt Ihres Vertrauens.

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