Fledermäuse  – Rücksichtnahme und Hilfe

Eine Fledermaus nutzt im Jahresverlauf nicht nur verschiedenste Quartiere, sondern auch ganz unterschiedliche Jagdlebensräume. Viele Arten benötigen zudem Flugkorridore, nachtdunkle Strukturen, um vom Quartier in den Jagdlebensraum zu gelangen.

Alle einheimischen Fledermausarten ernähren sich von Insekten. Mit ein paar einfachen Massnahmen können Sie bereits das Nahrungsangebot für Fledermäuse verbessern und ihre Lebensräume fördern:

  • Seien Sie tolerant gegenüber unseren  heimlichen Königinnen der Nacht und erfreuen Sie sich an ihnen.
  • Verzichten Sie auf Insektizide und andere schädlichen Chemikalien im Garten, im öffentlichen Raum und an Ihrem Haus.
  • Pflanzen Sie ausschliesslich einheimische Stauden, Büsche und Bäume.
  • Legen Sie von Blumenwiesen im Garten an oder pflanzen Sie einheimische Blumen im Blumenkistchen auf dem Balkon.
  • Lassen Ast- und Totholzhaufen im Garten liegen und verzichten Sie stellenweises auf das Mähen Ihrer Wiese oder Ihres Gartens.
  • Verzichten Sie auf künstliche Nachtbeleuchtung oder beschränken Sie sie auf das nötige Minimum.

Winterschlafende Fledermäuse z.B. in Kellern niemals aufwecken (nicht berühren, nicht länger anleuchten). Winterquartiere nicht unnötig mehrfach kontrollieren und alle Störungen vermeiden. In Fledermaus-Winterquartieren niemals offenes Licht (Karbidlampen oder gar Fackeln) verwenden und nicht rauchen. Ein plötzliches Erwachen kann die Energie für ca. 2 Wochen Winterschlaf kosten.

An Bäumen von Waldrändern, lichten Wäldern und den unterschiedlichsten Gebäuden können Fledermaushöhlen oder -Flachkästen aufgehängt werden, um dem Wohnungsmangel der Tiere etwas entgegenzusetzen. Es ist empfehlenswert, verschiedene Fledermausquartiere anzubringen (Spalten- und Raumkästen), weil die Tiere je nach Art und Saison das Quartier wechseln. Nach unten offene Modelle sind besonders pflegeleicht, weil die Exkremente auf den Boden fallen.

Durch das Aufhängen von Fledermausnistkästen oder das Anbringen von Fledermausbrettern wird den Tieren zusätzlicher Raum geboten. Wichtig ist auch die Erhaltung alter, hohler Bäume. Grundstücksbesitzer können z.B. durch die Anlage von Hecken, Weihern oder Blumenwiesen die Insektenwelt fördern und somit die Nahrungsgrundlage für Fledermäuse verbessern.

Fledermausfreundlicher Garten: Liegt er in Wald- oder Gewässernähe, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf Fledermausbesuch. Eine naturbelassene Vegetation mit insektenanziehenden Pflanzen sichert die Nahrungsquelle der Nachtjäger. Optimal sind auch offene Gewässer wie Teiche. Morsche, alte Bäume und Totholzstapel stellen für viele Gartentiere einen kostbaren Lebensraum dar.

Ruhige, ungenutzte Dachabteile oder Gartenschuppen können nach Möglichkeit durch entsprechende Öffnungen für Fledermäuse zugänglich gemacht werden.

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