Fledermäuse – Orientierung und Sinne
Zur Jagd und um sich in der Dunkelheit zurecht zu finden, ohne die Augen zu benutzen, haben Fledermäuse ein Echoortungssystem. Sie stossen Ultraschallwellen aus, die von Objekten als Reflexionen zurückgeworfen werden.
Die Fledermäuse „sehen“ mit den Ohren und können sich so ein sehr gutes Hörbild von ihrer Umgebung verschaffen. Das Echoortungssystem ist so leistungsfähig, dass Fledermäuse sogar noch in der Lage sind, Drähte von 0,1 mm Durchmesser zu erkennen. Da die Schreie im Ultraschallbereich (oberhalb der Hörgrenze des Menschen) liegen, können wir die Ortungslaute nicht hören, zum Glück, denn sie werden mit einer Lautstärke von bis zu 120 Phon ausgestossen, das entspricht der Lautstärke eines Presslufthammers.
Doch nicht alle Fledermausarten stossen ihre Ortungsschreie mit solcher Energie aus. Gerade die Fledermäuse, die in Wäldern mit dichter Vegetation jagen, rufen sehr leise. Sie werden als „Flüsterer“ bezeichnet. Bei diesen Arten sind die Ohren auffällig gross. Dies ist notwendig, damit die Tiere die Echos ihrer leisen Rufe noch gut hören können.
Neben dem hervorragendem Gehör verfügen die Fledermäuse noch über einen guten Geruchssinn. Auch der Tast-, Geschmacks- und Gesichtssinn ist bei den Tieren vorhanden. Fledermäuse sind entgegen der weitläufigen Meinung also nicht blind, sie können Hell-Dunkel-Unterschiede erkennen und sich vermutlich auch an Umrissen weiter entfernter markanter Punkte orientieren. Den Fledermäusen hilft zudem auch ihr gutes Ortsgedächtnis, das bei jedem Flug aktualisiert wird.