Fund eines Schlangennests – Was du wissen solltest

Ein informativer Leitfaden für Tierfreunde und Gartenbesitzer

Einleitung: Ein seltener Fund mit großem Respekt

Das Entdecken eines Schlangennests ist für viele Menschen eine aufregende, oft auch beängstigende Erfahrung. Doch zunächst das Wichtigste: Du brauchst keine Angst zu haben. Die in Deutschland vorkommenden Schlangenarten sind in aller Regel scheu, harmlos und für den Menschen ungefährlich. Das Nest, dass du gefunden hast, stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Ringelnatter – einer unserer einheimischen, nicht giftigen Schlangenarten.

Was ist ein Schlangennest?

Ein Schlangennest ist in Wahrheit eine Eiablage, keine bewohnte Höhle oder ein Bau. Weibliche Ringelnattern legen ihre Eier bevorzugt in feuchte, warme und geschützte Orte z.B. in Komposthaufen, unter Holzbrettern, in Stroh- oder Grasschichten. Dort finden die Eier ideale Bedingungen zur Entwicklung.
Das Aussehen: Die Eier sind oval, weißlich bis gelblich, und meist in Gruppen von 10–30 Stück abgelegt. Die Eierschalen fühlen sich weich und lederartig an.
Es findet keine elterliche Brutpflege statt. Schlangen verlassen das Gelege nach der Eiablage.

Welche Schlangen legen in Deutschland Eier?

Die häufigste Art, die ihre Eier in dieser Form ablegt, ist die Ringelnatter (Natrix natrix). Sie gehört zur Familie der Wasserschlangen und ist vollkommen harmlos. Sie lebt gern in der Nähe von Wasser, ernährt sich von Fröschen, kleinen Fischen sowie anderen Amphibien auch Mäusen und wird – wenn sie gestört wird – eher fliehen als sich wehren.

Typisches Gelege der Ringelnatter, eingebettet in organisches Material.

In Deutschland streng geschützt (Bundesnaturschutzgesetz)

Aussehen der Ringelnatter:

Länge: bis zu 1,20 m, selten größer
Farbe: grau bis oliv mit schwarzen Flecken
Auffälligkeit: gelbe oder weiße halbmondförmige Flecken am Hinterkopf

Wann schlüpfen die jungen Schlangen?

Die Eier werden meist im Juni oder Juli gelegt. Die Jungtiere benötigen rund 8–10 Wochen, um sich vollständig zu entwickeln – abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit. Das bedeutet: Die kleinen Schlangen schlüpfen meist im August oder Anfang September.

Nach dem Schlüpfen verlassen die kleinen Schlangen das Nest eigenständig. Sie sind vollständig selbstständig und machen sich sofort auf den Weg in die Natur – sie bleiben nicht am Eiablageplatz.

Was tun, wenn du ein Schlangennest findest?

Nicht anfassen oder umsetzen! Die Eier sind empfindlich – jede Störung kann die Entwicklung stören oder zum Absterben führen.
Nicht wässern oder aufdecken! Auch wenn es nach „Pflege“ aussieht: Die Natur regelt das besser als wir.
Den Ort meiden und markieren: Stelle sicher, dass Kinder, Haustiere oder Gartenarbeiten den Bereich in den nächsten 10–12 Wochen nicht stören.
Informiere andere ruhig, aber sachlich. Das Nest ist eine kleine Sensation – aber kein Grund zur Panik.

Warum du keine Angst haben musst

Ringelnattern sind nicht giftig, nicht aggressiv und sehr scheu. Sie beißen nicht und flüchten sofort, wenn sie dich wahrnehmen. Die Vorstellung, dass Schlangen gefährlich oder „bösartig“ seien, ist ein tiefsitzender Irrglaube. In Wirklichkeit sind sie nützliche Schädlingsvertilger und Teil eines gesunden Ökosystems.

Wann ist der Ort wieder „frei“ nutzbar?

Etwa 10–12 Wochen nach der Eiablage kannst du den Bereich wieder ganz normal betreten und bearbeiten. Sollte es regnerisch und kühl sein, kann sich das Schlüpfen etwas verzögern – ein sicherer Zeitpunkt ist Ende September.
Wenn du unsicher bist, ob alle Schlangen geschlüpft sind, kannst du das Nest beobachten oder eine örtliche Naturschutzgruppe kontaktieren.

Fazit:

Ein Schlangennest ist kein Grund zur Sorge – im Gegenteil: Es ist ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem. Bitte bewahre Respekt und Abstand, und freue dich über diese faszinierenden Mitbewohner der Natur.

Zusammenfassung:

Thema 

Art der Eier:

Anzahl:

Schlupfzeit:

Verhalten der Tiere:

Verhalten des Finders:

Wieder-Nutzung möglich:

 

Info

Höchstwahrscheinlich Ringelnatter (harmlos)

10–30 Eier pro Gelege

Nach 8–10 Wochen (meist August–September)

Scheu, ungiftig, fliehen bei Kontakt

nicht stören, Bereich markieren, Geduld habe

Frühestens 10 Wochen nach Eiablage – also meist Ende September